„Herz eines Boxers“ im Laurentianum

„Herz eines Boxers“ im Laurentianum
Neues aus den Schulen Warendorf

Vollkommen still wurde es in der großen Eingangshalle des Gymnasiums Laurentianum in Warendorf am Dienstagvormittag, und das, obwohl fast 200 Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe im dortigen „Pädagogischen Zentrum“ Platz genommen hatten. Gebannt verfolgten sie die Aufführung des Jugenddramas „Das Herz eines Boxers“, ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendtheaterpreis. Das Stück erzählt die Geschichte eines perspektivlosen Jugendlichen, der sich nach Anerkennung sehnt, und der im Altenheim einen früheren Profiboxer kennenlernt. Dargestellt werden nicht nur zwei Generationen, sondern auch zwei Außenseiter, die eine ungewöhnliche Freundschaft schließen und sich entscheiden ihre Leben noch einmal neu in die Hand zu nehmen.

„Die Schülerinnen und Schüler aller achten und neunten Klassen haben das Stück zuvor im Deutschunterricht behandelt und auch eine Klassenarbeit dazu geschrieben“ erläutert Deutschlehrerin Sigrid Horstmann. „Daher wollten wir ihnen auch die Möglichkeit geben, eine Aufführung des Dramas zu erleben.“ Weil jedoch keine Bühne in akzeptabler Entfernung das Stück momentan auf dem Spielplan hat, lud das Laurentianum, unterstützt durch Gelder des „Förderkreises Laurentianum“, kurzerhand das „Theater Spielzeit“ aus Landshut ein, nach Warendorf zu kommen und das Stück im Laurentianum aufzuführen. Die Schauspieler (Gernot Ostermann und Yanick Zürcher) waren den Jugendlichen bereits von Szenenfotos aus ihrem Deutschbuch bekannt, sodass die Nachfrage nach Erinnerungs-Selfies im Anschluss an die Vorführung groß war.

Im Unterricht hatten sich die Schülerinnen und Schüler mit den sensiblen Themen der Identitätssuche und der Probleme Jugendlicher auseinandergesetzt, sodass es nicht verwunderte, dass das Publikum das Schauspiel sowohl in den humorvollen als auch in den nachdenklichen Szenen gebannt verfolgte und die Vorführung mit tosendem Applaus belohnte.

„Die Aussage des Stücks ist eigentlich ganz einfach, aber eine echte Lebensweisheit“ fasst es eine Schülerin zusammen: „Man ist nie ganz k.o., und wenn man auf die Nase fällt, muss man wieder aufstehen und weitermachen.“.