Neue Sonderausstellung im Westpreußischen Landesmuseum: Augenblicke. Malerei und Zeichnung von Rolf Löhrmann

Neue Sonderausstellung im Westpreußischen Landesmuseum:  Augenblicke. Malerei und Zeichnung von Rolf Löhrmann
Warendorf

Das Westpreußische Landesmuseum zeigt vom 22. April bis zum 20. Juni 2021 seine neue Sonderausstellung mit Arbeiten von Rolf Löhrmann.

Der Titel der Ausstellung »Augenblicke« umreißt in doppelter Bedeutung die Bilder des im westfälischen Rheine lebenden Künstlers. Zum einen weisen sie hin auf die Quellen seiner Arbeiten: fast alle basieren auf sogenannten Schnappschüssen, Momentaufnahmen, gefunden in den Printmedien dieser Welt oder in den Weiten des Internets. Diese Fotos entbehren jeglicher Inszenierung, denn die meisten sind entstanden in Augenblicken, die so nur ganz kurz erfassbar und nicht selten von Kriegshandlungen beeinflusst waren.

Zum anderen fokussiert sich Löhrmanns Malerei auf die Augen der abgebildeten Menschen. Sie sind neben der Mimik als Ganzem der Bereich, der die menschlichen Gefühle am eindrucksvollsten und zugleich differenziertesten widerzuspiegeln vermag: Angst, Enttäuschung und Trauer lassen sich in ihnen ebenso ablesen wie Freude, Hoffnung und Gelassenheit. Nicht umsonst sagt man, die Augen seien die Fenster zur menschlichen Seele. Und in eben diese Fenster will uns der Künstler mit seinen Bildern blicken lassen. Dabei ist es im Wesentlichen nicht das Dargestellte an sich, sondern vielmehr das in der Darstellung bewusst Weggelassene und sich erst im Auge des Betrachters wieder Ergänzende, das die eigentliche Bildwirkung erzielt.

Durch künstlerische Verfremdung und Überhöhung macht der Künstler in den seit 2017 entstandenen großformatigen Acrylbildern und Tuschezeichnungen auf das Leid der oftmals durch Flucht und Vertreibung traumatisierten Menschen aufmerksam.

Genau hier berühren sich Löhrmanns Arbeiten und die Intentionen des Westpreußischen Landesmuseums, das in seiner Dauerausstellung unter anderem auch die Themen Flucht und Vertreibung der Menschen aus Westpreußen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges dokumentiert und für die Nachwelt sichtbar macht. In diesem Bestreben wider das Vergessen liegt die Schnittmenge zur Malerei von Rolf Löhrmann.

Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr zu besichtigen.

Bitte informieren Sie sich vor Ihrem Museumsbesuch über die derzeit gültigen Coronaschutzauflagen unter www.westpreussisches-landesmuseum.de

“m165”, Acryl auf Leinwand, 110 x 135cm, 2017