Fahrradstraße von Freckenhorst nach Warendorf

Fahrradstraße von Freckenhorst nach Warendorf
Warendorf

Der Runde Tisch Radverkehr Warendorf (RTR) hatte zu einer Radtour durch das Schulviertel eingeladen, um vor Ort über die geplante Fahrradstraße zu informieren. Diese soll in Freckenhorst starten und trifft in Warendorf auf die Kreuzung Von-Ketteler-Straße / Kardinal-von-Galen-Straße. Zur Freude der Organisatoren kamen zahlreiche Interessierte zu diesem Treffpunkt. Jürgen Pfeiffer führte die Gruppe über insgesamt fünf Knotenpunkte der zukünftigen Fahrradstraße und abschließend zu ihrem Endpunkt am Abzweig der Kardinal-von-Galen-Straße am Grünen Grund. Unterwegs gab er Einblicke in die im Radverkehrskonzept der Stadt geplanten Maßnahmen und stellte auch alternative Überlegungen des Runden Tisches dazu vor. Wie er betonte, muss der Radverkehr im Ergebnis sicherer werden. Dazu ist der Straßenraum an vielen Stellen zu Gunsten des Radverkehrs neu zu verteilen. Ob das mit den geplanten Maßnahmen immer gelingt, hielt er allerdings für diskussionswürdig. Die Aktiven des RTR wollten natürlich auch die Überlegungen und Ideen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hören. Gleich am ersten Treffpunkt gab es dazu lebhafte Diskussionen über die geplante Fahrradstraße und insbesondere deren Führung durch das Hanseviertel. Es wurde vorgeschlagen die Fahrradstraße nicht über den dortigen Fahrradweg nach Freckenhorst zu leiten, sondern über die Kardinal-von-Galen-Straße in Richtung Westen bis Hansering, um dort bis zum bestehenden Radweg südwärts abzubiegen und danach den dortigen Radweg bis zum Hundeasyl zu nutzen. Problem bei dieser Wegführung: Der Weg führt vorbei an der Ausfahrt der Parkplätze des Berufskollegs und der Gesamtschule. Hier besteht zeitweise hohes Verkehrsaufkommen. Moniert wurde von den anwesenden Anwohnern des Hanseviertels die zu hohen Geschwindigkeiten aller Fahrzeuge. Mit Aufpflasterungen auf der Straße, Markierungen und sorgfältige Beschilderungen muss hier die Aufmerksamkeit und Akzeptanz erhöht und zur Geschwindigkeitsreduzierung führen. Mit Beginn der zukünftigen Fahrradstraße ändert sich auch die Vorfahrtssituation an der Kreuzung Von-Ketteler-Straße und Kardinal-von-Galen-Straße. Für einige unklar, war der Gültigkeitsbereich des heute dort platzierten Spielstraßenschildes zu Beginn des Hanseringes. Es wurde dargestellt, dass dieses Schild nur für den Straßenbereich, aber nicht für den parallel führenden Fahrradweg (der Weg ist Fuß- und Radweg) seine Gültigkeit hat. Ein Versetzen des Schildes um ca. 30 m südwärts führt dazu, dass die Radfahrer auf alle Fälle Vorfahrt haben, wenn sie aus Freckenhorst kommend in den Hansering einbiegen. Autos dürfen die zukünftige Fahrradstraße auch benutzen. Jedoch muss der motorisierte Verkehr sich dem Radverkehr unterordnen. Deutliche Engpässe bestehen beiderseits der Von-Ketteler-Straße beim Queren des Grünen Grundes. Richtung Osten Mariengymnasium entsteht durch die dort parkenden Autos eine Fahrbahnverengung. Entgegenkommende Fahrzeuge, Autos und Fahrräder haben Vorrang, die entgegenkommenden Fahrzeuge werden hier ausgebremst. Ein zeitlich begrenztes Parkverbot wurde für die Schulzeit von den Teilnehmern begrüßt und empfohlen. Auf der Ostseite in Richtung Laurentianum ist eine solche Aufweitung aufgrund der Enge nicht möglich. Mit einer Verfüllung des existierenden und kaum genutzten Fußgängertunnels kann aber genügend Raum für eine bessere Führung der Fußgänger- und Radfahrströme auf dieser Seite gewonnen werden. Radfahrer vom Laurentianum kommend haben dann sofort genügend Raum, um über den westlichen parallel zur Blumenstraße verlaufenden Radweg in Richtung Norden zu fahren oder die Blumenstraße an dieser Kreuzung zu queren. Über die Von-Ketteler-Straße führt die Fahrradstraße zur Hermannstraße und endet an der Zumlohstraße. Diese Einmündung ist aktuell eine Gefahrenstelle. Die Einsicht beim Einbiegen in die Zumlohstraße ist schlecht. Autos fahren an dieser Stelle eindeutig zu schnell. Es empfiehlt sich deshalb auf der Zumlohstraße das Schild „Achtung Radfahrer“ sowie einen Pflanzkübel vor der Einmündung Hermannstraße zur Reduzierung der Geschwindigkeit aufzustellen. Da sich die Zumlohstraße zu einer Umfahrung der B 64 entwickelt hat, wurde vorgeschlagen am Ende der Zumlohstraße nur noch das Abbiegen noch Rechts für den motorisierten Verkehr zuzulassen. Der Mittelpfahl am Ende der Hermannstraße sollte durch blauweiße Verengungsbaken, wie in der Münsterstraße platziert ersetzt werden, um hier die Unfallgefahr für Fahrräder zu mindern, aber den Autoverkehr weiterhin zu unterbinden. Eine sichere Alternative zur Hermannstraße ist auch die Wegführung einer zukünftigen Fahrradstraße über den Brigadiersweg. Dieser Weg ist breiter und bietet beim Einbiegen in die Zumlohstraße eine bessere Übersicht. Am nächsten Knotenpunkt Zumlohstraße/Blumenstraße konnten die Teilnehmer die derzeitige Situation für Radfahrer beobachten. Jürgen Pfeiffer stellte das vom Planungsbüro vorgestellte Konzept vor. Hier wurde festgestellt, dass die vorliegenden Mängel nur unvollständig erfasst sind. Radfahrer aus der Bahnhofstraße kommend, auf dem Weg in die Zumlohstraße, müssen derzeit die vielbefahrene Blumenstraße auf einem Abschnitt von weniger als 50m zweimal queren. Hier wird in der Praxis der einfachere, wenn auch schmalere Weg auf der Ostseite genutzt. Dieser Weg sollte für Radfahrer frei gegeben werden, damit die Zumlohstraße gefahrlos erreicht werden kann. Eine ähnliche Situation findet man auf der Westseite vor. Vom Laurentianum kommend, müssen auch hier Radfahrer, um 30m später links in die Bahnhofstraße einbiegen zu können, die Blumenstraße zweimal queren. Einmal mit, das andere Mal ohne Querungshilfe. Auch hier wird eher die linke Seite weiter genutzt. Der Raum für einen Zweirichtungsradweg ist hier auf jeden Fall vorhanden. Die Radtour endete am Grünen Grund/Von-Galen-Straße. Die Straße ist hier stark befahren. Die Teilnehmer favorisierten hier eine Kreisellösung nach niederländischem Vorbild. Die typischen deutschen Minikreisel wie an der Reichenbacher Straße beschleunigen zwar den motorisierten Verkehr, bringen jedoch eine Gefährdung aller anderen Verkehrsteilnehmer mit sich. Dies wird durch neue Unfallstatistiken deutlich bestätigt. Die Statistiken zeigen, dass diese kleinen Kreisverkehre für Radfahrer und vor allem für hier teilnehmende Schulkinder besondees gefährlich sind. Wenn also Kreisverkehre – dann im Stile, wie man sie in den Niederlanden schon oft für Radfahrer realisiert hat. Der Runde Tisch Radverkehr ist per Mail an info@radrundertischwaf.de zu erreichen.

Radwegekonzept Schulviertel