Prophylaxe gegen den Eichenprozessionsspinner im Stadtgebiet Ennigerloh

Prophylaxe gegen den Eichenprozessionsspinner im Stadtgebiet Ennigerloh
Allgemein Ennigerloh

Aus gegebenem Anlass weist die Stadtverwaltung darauf hin, dass im Bereich des Stadtgebietes Ennigerloh
eine Prophylaxe gegen die Weiterentwicklung des Eichenprozessionsspinners durchgeführt wird.
In den kommenden Wochen (18. – 20. Kalenderwoche) wird ein beauftragtes Unternehmen ein Spritzverfahren
durchführen. Die Einsätze können teilweise, je nach eingesetztem Mittel, auch in den Abend oder Nachtstunden stattfinden.
Das Spritzverfahren zielt ab auf die ersten drei Entwicklungsstadien des Eichenprozessionsspinners im
Frühjahr, in der die Larven noch keine flugfähigen Gifthaare entwickelt haben – meist Ende April bis Mitte Mai. Dabei kommen in diesem Jahr zwei hoch wirksame Präparate zum Einsatz, welche gegen die Schadspezies, jedoch nicht gegen den Menschen, Haus-, Wirbel- oder Nutztiere (wie z.B. Bienen) wirken.
Das eine Präparate wird durch die Larven während der normalen Fraßaktivitäten aufgenommen, die
Wirkprinzipien sind unterschiedlich: Eines besteht z. B. in der Hemmung der sog. Chitinsynthese (Häutung),
d. h. die Kutikula/Haut der Larven wird nicht neu gebildet, was schließlich zum Tod der Raupen führt.
Bei dem anderen Präparat handelt es sich um Nematoden (Fadenwürmer). Die Nematoden dringen in die Raupen ein und geben ihr mitgeführtes Bakterium frei. Das Bakterium vermehrt sich und tötet die Raupe innerhalb von 10 Tagen.
Die Fachfirmen bedienen sich einer speziellen, praxisbewährten Ausbringungstechnik. Dabei wird das Präparat mittels einer gebläseunterstützten Motorspritze appliziert, eine elektrostatische Aufladung des Spritznebels sorgt zusätzlich für eine verbesserte Blattanheftung. Durch eine Mikrodosierungspumpe kann das Substrat optimal dosiert werden.
Warum ist der Eichenprozessionsspinner für den Menschen so gefährlich?
Die Haare der Eichenprozessionsspinnerraupe enthalten das Eiweißgift Thaumetopein. Diese biochemisch
wirkende Brennsubstanz dringt bei Kontakt in Haut und Schleimhäute des Menschen ein und löst diverse Krankheitsbilder aus:
• Allgemeinsymptome wie Müdigkeit, Fieber, Schwindelgefühl bis hin zu allergischen Schockreaktionen.
• Raupenhaar-Dermatitis: Starker Juckreiz mit häufig insektenstichartigen Blasen, nesselsuchtartigen
Quaddeln oder roten Flecken. Die Entzündungen dauern gewöhnlich 4–5 Tage an.
• Augenentzündungen, schwere Bindehautentzündungen
• Entzündungen der Luftwege
Auf welchen Zeitraum erstreckt sich die Gefährdung?
Nachdem im April und Mai die Raupen geschlüpft sind, beginnen sie Ende Mai bis Anfang Juni Gifthaare
auszubilden und gehen in den typischen mehrreihigen Prozessionen auf Wanderschaft.
• Zwischen Ende Juni und Anfang Juli verpuppen sich die Larven, um schließlich Ende Juli bis Anfang
August als unscheinbare, graubraune Schmetterlinge aus den Nestern zu schlüpfen.
• Der Gefährdungszeitraum des Eichenprozessionsspinners ist ganzjährig, da auch ältere Gespinst- und
Häutungsreste die Umgebungsareale kontaminieren und damit die allergene Wirkung der Brennhaare
sogar noch über Monate bis hin zu einem Jahr lang anhält.
• Die vorbeugende Bekämpfung mittels Häutungshemmern setzt an vor dem dritten Häutungsstadium
der Raupen, also Ende April bis Mitte Mai.
• Die Akutbekämpfung mittels Absaugung setzt ein, sobald die Raupen Brennhaare ausbilden, also ab
ca. Ende Mai/Anfang Juni.

Für weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte an das Ordnungsamt der Stadt Ennigerloh, Tel.: 02524 / 28
– 2170, Herrn Schindler, oder per Mail an EPS-Meldungen@ennigerloh.de.