Zu Gast bei den Europatagen in Oleśnica: Warendorfer Delegation besucht die polnische Partnerstadt

Zu Gast bei den Europatagen in Oleśnica:  Warendorfer Delegation besucht die polnische Partnerstadt
Warendorf

Dass sich unsere Nachbarn im Osten als Europäer verstehen, davon bekommt man, trotz aller Irritationen durch die europakritische PiS-Regierung, immer wieder einen nachhaltigen Eindruck bei einem Besuch in Polen. Zeugnis davon geben auch die alljährlich im September stattfindenden Europatage in Warendorfs Partnerstadt Oleśnica (vormals Oels) in Niederschlesien, die an den Beitritt Polens zur EU erinnern.

Aus diesem Anlass trafen auf Einladung von Bürgermeister Jan Bronś – der seit Kurzem Träger des Ehrensiegels der Stadt Warendorf ist – eine Warendorfer Delegation unter der Leitung von Bürgermeister Peter Horstmann, bestehend aus Vertretern der Fraktionen und einer Lehrkraft vom Gymnasium Laurentianum sowie Vertreter des Deutsch-Polnischen Freundeskreises in der schlesischen Kleinstadt ein.

Zugleich anwesend waren Gäste aus Jaunay, der französischen Partnerstadt Oleśnicas. Die Begegnung von Polen, Franzosen und Deutschen unterstrich in besonderer Weise den Sinn der Europatage. Darüber hinaus bekundeten alle dem beim offiziellen Empfang der Stadt Oleśnica anwesenden Konsul der Ukraine ihre Solidarität und Hilfszusage.

Das von der Stadt Oleśnica entworfene Programm gab Gelegenheit, die Partnerstadt bei Besichtigungen näher kennenzulernen und bei persönlichen Begegnungen die Freundschaft zwischen Warendorf und Oleśnica weiter zu vertiefen.

Diese Freundschaft besteht schon seit vielen Jahren, auf privater Ebene, aber auch durch die Schulfreundschaft und den langjährigen Schüleraustausch zwischen dem Juliusz Słowacki Liceum (einem Oberstufenkolleg) und dem Gymnasium Laurentianum. Hier gab es während der Europatage die willkommene Gelegenheit, Termine abzustimmen und gemeinsame Projekte für die Zukunft zu planen.

Als sehr eindrucksvoll nahmen die deutschen Gäste den Auftritt des polnisch-ukrainischen Quartetts DAGADANA (benannt nach dessen Frontfrauen) wahr, ungewöhnliche musikalische Klänge, instrumental und gesanglich virtuos vorgetragen, verbunden mit einer politischen Botschaft.

Höhepunkt der Europatage ist der Jahrmarkt auf dem Rynek (Marktplatz) rund um das Rathaus, bei dem Theaterdarbietungen und Musikveranstaltungen geboten werden. Besonderes Interesse finden zudem immer wieder die Marktstände, die Spezialitäten der Region zum Kauf anbieten. Vertreten waren hier die Franzosen mit einem Weinstand, während zwei Mitglieder des Deutsch-Polnischen Freundeskreises im Gewand der Kiepenkerle die Stadt Warendorf vorstellten und kleine Geschenke verteilten.

Zieht man ein Fazit des Aufenthalts, so lässt sich feststellen, dass Gastfreundschaft in Polen eine besondere Rolle spielt („Gast im Haus, Gott im Haus“). Dies konnte jeder intensiv erfahren, sei es, dass er das erste Mal die Partnerstadt besuchte, oder sich dort schon zum wiederholten Male aufhielt. Auch für die Zukunft gilt es, die Partnerschaft und Freundschaft zwischen den beiden Städten und deren Bürgerinnen und Bürgern zu pflegen und den Gedanken europäischer Gemeinsamkeit zu betonen.

Auf dem Gruppenfoto sind zu sehen (v. l. n. r.): Ursula Herich (Lehrerin Gymnasium Laurentianum), Bürgermeister Peter Horstmann, Jessica Wessels (Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen), Marek Antolak (Dt.-Polnischer Freundeskreis), Janusz Marszalek (Stadt Oleśnica, Koordinator der Städtepartnerschaft), Marianne Jaks (Dt.-Polnischer Freundeskreis), Rolf Hartmann (Dt.-Polnischer Freundeskreis), Marija Ruzhitskaya (CDU), Ekkehard Jaks (Dt.-Polnischer Freundeskreis).

(Fotos: Janusz Marszalek / Rolf Hartmann)