Sitzung des Arbeitskreises „Städtepartnerschaften und europäische Beziehungen“ zum Welttag der Partnerstädte

Sitzung des Arbeitskreises „Städtepartnerschaften und europäische Beziehungen“ zum Welttag der Partnerstädte
Warendorf

Jedes Jahr am letzten Sonntag im April wird der Welttag der Partnerstädte gefeiert. In diesem Jahr fiel dieser Tag, der 1963 erstmals ausgerufen wurde, auf den 25. April. Wenige Tage vorher traf sich erstmalig nach der Kommunalwahl der Arbeitskreis „Städtepartnerschaften und europäische Beziehungen“. Der Arbeitskreis dient dem Informations- und Gedankenaustausch zwischen Rat, Verwaltung und Partnerschaftsvereinen und soll die Kommunikation und die Vernetzung untereinander fördern.

„Es freut mich sehr, dass das Interesse und die Bereitschaft, in dem Arbeitskreis „Städtepartnerschaften und europäische Beziehungen“ mitzuarbeiten, so groß ist“ begrüßte Bürgermeister Peter Horstmann die Vertreterinnen und Vertreter der Fraktionen und die Vorsitzenden der Partnerschaftsvereine aus Warendorf und Freckenhorst zur 1. Sitzung des Arbeitskreises, die coronabedingt online durchgeführt wurde.

Mit den französischen Städten Barentin und Pavilly, der polnischen Stadt Oleśnica und Petersfield in Großbritannien pflegt die Stadt Warendorf teilweise langjährige und herzliche Partnerschaften, und dies nicht nur auf Bürgermeisterebene, sondern vor allem auf Seiten der Partnerschaftsvereine. „Städtepartnerschaften leben nicht nur auf der „Rathausebene“, sondern vor allem von dem Engagement vieler Beteiligter, die die Partnerschaft lebendig halten“, lenkt Peter Horstmann den Blick auf die Aktivitäten der im Arbeitskreis vertretenen Partnerschaftsvereine. Dies sind die Deutsch-Französische Gesellschaft, das Partnerschaftskomitee Freckenhorst – Pavilly, der Deutsch-Polnische Freundeskreis und der Freundeskreis Warendorf-Petersfield.

Partnerschaftsvereine stellen ihre Arbeit vor

Deren Vorsitzende nutzten die Gelegenheit, um der Verwaltung und den Fraktionsvertretern die Arbeit der Partnerschaftsvereine und sich persönlich vorzustellen. Mit Blick auf die Umsetzbarkeit der in diesem Jahr geplanten Aktivitäten herrscht allerdings große Unsicherheit. „Wir müssen auf Sicht fahren“, waren sich alle Beteiligten einig, das jeweils Machbare auszuloten.

Auf das, was möglich war und ist, leitete Karen Dudey – seit Oktober letzten Jahres zuständig für das Thema Städtepartnerschaften bei der Stadt Warendorf – den Blick auf die Aktivitäten der letzten Monate. Auf der Ebene der Bürgermeister war dies neben dem Austausch über aktuelle Themen der Kommunen, vor allem das gegenseitige Kennenlernen durch diverse Video-Telefonate und Grüße zu besonderen Anlässen. Die Zusammenarbeit mit den Partnerschaftsvereinen funktionierte aus Sicht von Karen Dudey auf Anhieb sehr gut. Sie erinnerte unter anderem an die Video-Grüße zu Weihnachten in die Partnerstädte, die gemeinsam mit den Partnerschaftsvereinen, Bürgermeister Peter Horstmann und der stellvertretenden Bürgermeisterin Doris Kaiser aufgenommen wurden.

Verwaltung und Vereine planen „auf Sicht“

Zu Beginn des Jahres hoffte man im Partnerschaftskomitee Freckenhorst – Pavilly zumindest auf die Möglichkeit, zu Pfingsten enge Freunde auf privater Ebene zu treffen. „Wir gehen aktuell nicht davon aus, dass wir unsere Freunde aus Pavilly in diesem Jahr zu Pfingsten in Freckenhorst begrüßen können“, bedauert der Vorsitzende des Partnerschaftskomitees Freckenhorst – Pavilly, Dirk Freye, „wir freuen uns aber schon sehr auf ein Wiedersehen spätestens im nächsten Jahr zum 50-jährigen Jubiläum der Partnerschaft zwischen Freckenhorst und Pavilly.“

Optimistisch, dass der Deutsch-Französische Vorlesewettbewerb mit Barentin und Pavilly unter Federführung der Deutsch-Französischen Gesellschaft und den Warendorfer Schulen Anfang nächsten Jahres durchgeführt werden kann, ist auch Maria Kunstleve, Geschäftsführerin im Vorstand der Deutsch-Französischen Gesellschaft und lange Jahre zuständig für das Thema Städtepartnerschaften bei der Stadt Warendorf.

Noch offen ist, ob die Europatage in Oleśnica durchgeführt werden, zu denen die Partnerstadt jeweils im Herbst Gäste aus ihren Partnerstädten einlädt. „Da unser traditionelles Bigos-Essen in Warendorf eher im Winter stattfindet, sind wir aber zuversichtlich, dass dieser Termin zustande kommt“, lädt Kamil Wojtakowski vom Deutsch-Polnischen Freundeskreis alle Interessierten schon jetzt herzlich ein.

Im Gegensatz zum Deutsch-Polnischen Freundeskreis, der keinen Partnerschaftsverein als Pendant in Oleśnica hat, gibt es in Petersfield – ebenfalls verbunden mit der Warendorfer Partnerstadt Barentin – eine Twinning-Association. „Ich stehe mit unseren Freunden in Petersfield weiterhin in engem Kontakt“, ist sich Ulrike Jäger, Vorsitzende des Freundeskreises Warendorf-Petersfield sicher, dass die freundschaftlichen Verbindungen weder durch die Corona-Pandemie noch durch den Austritt Großbritanniens aus der EU und den damit verbundenen verschärften Einreisebestimmungen abreißen werden. Auf die wichtige Rolle der Schulen und ihre langjährigen guten Verbindungen zählt hierbei auch Susan Bock, die für den Freundeskreis ebenfalls an dem Meeting teilnahm.

Nicht nur die Fraktionsvertreter, die im Rahmen der Kommunalwahl neu in diesen Arbeitskreis entsandt wurden, zeigten sich beeindruckt vom Engagement aller Aktiven rund um das Thema Städtepartnerschaften. „Es ist schön zu sehen, dass gerade in diesen Zeiten, in denen persönliche Kontakte kaum möglich sind, es sowohl der Stadt Warendorf als auch den Partnerschaftsvereinen gelingt, die über Jahre und Jahrzehnte gewachsenen freundschaftlichen Beziehungen aufrecht zu erhalten“, so die stellvertretende Bürgermeisterin Doris Kaiser, selbst seit Jahren aktive Treiberin der städtepartnerschaftlichen Beziehungen und Trägerin der Ehrenmedaille der Stadt Barentin.

Städtepartnerschaften als Bereicherung und Chance

Nicht unerwähnt bleibt das Engagement zahlreicher Vereine, Institutionen, Schulen und Privatpersonen, die den Austausch mit anderen Kulturen, Sprachen und Gewohnheiten als Bereicherung empfinden. Hierbei erweist sich die bei den gegenseitigen Besuchen überwiegende Unterbringung in Gastfamilien als entscheidender Faktor. „Zur Not verständigt man sich mit Händen und Füßen“, nimmt Dirk Freye die Scheu vor einem Besuch in den Partnerstädten und möchte vor allem die Jugend für dieses Thema begeistern.

Bis persönliche Besuche wieder möglich sind, nutzen sowohl der Bürgermeister als auch die Partnerschaftsvereine alle Möglichkeiten der digitalen Kommunikation und halten sich per Telefon und über die sozialen Netzwerke auf dem Laufenden. Um Städtepartnerschaften aber wieder im wahrsten Sinne zu erleben, hofft auch der Arbeitskreis „Städtepartnerschaften und europäische Beziehungen“ auf ein baldiges Ende der pandemiebedingten Reise- und Kontaktbeschränkungen.