Von Berufserfahrung profitieren: Expertinnentag am Beruflichen Gymnasium für Gesundheit und Soziales

Von Berufserfahrung profitieren:  Expertinnentag am Beruflichen Gymnasium für Gesundheit und Soziales
Neues aus den Schulen Warendorf

Wenn die Berufswahl ansteht, stehen viele Jugendliche vor dem Problem, für ihre Fragen die richtigen Ansprechpartner zu finden. „Welche Voraussetzungen sollte ich mitbringen? Was sind einerseits die schwierigen, andererseits aber auch die beglückenden Erfahrungen, die ich in einem bestimmten Beruf machen kann?“ Am Beruflichen Gymnasium für Gesundheit und Soziales mit dem fachlichen Schwerpunkt Pädagogik sind Schülerinnen und Schüler mit diesen Fragen gut aufgehoben. In diesem Bildungsgang erhalten sie realistische Einblicke in die profilbildenden Berufsfelder und können von einer breiten Vernetzung mit verschiedensten Bildungspartnern profitieren. Im neu eingerichteten Selbstlernzentrum des Paul-Spiegel-Berufskollegs waren darum sechs Expertinnen zu Gast, die den Schülerinnen und Schülern der zwölften Jahrgangsstufe ihren persönlichen Werdegang darstellten und Rede und Antwort zu ihrem Berufsalltag standen.

Grit Griestop ist Erzieherin mit Leib und Seele. Mit viel Herzblut stellte sie anhand einer Präsentation mit Bild- und Filmbeispielen ihren Arbeitsalltag im Kindergarten Löwenzahn vor, der nicht nur aus Spiel und Spaß mit den Kindern, sondern auch aus Dokumentationspflichten, Teambesprechungen, Elterngesprächen etc. besteht. Als wichtige Eigenschaften für den Erzieherberuf empfahl sie Freude an der Arbeit mit Kindern, Belastbarkeit, Teamfähigkeit und nicht zuletzt eine Unempfindlichkeit gegen Lautstärke.

Die Lebenshilfe e.V. war mit zwei Vertreterinnen vor Ort. Anna Nienkemper und Judith Kötter erläuterten die vielfältigen Angebote des Vereins, der sich die Unterstützung von Menschen mit Behinderung zum Ziel gesetzt hat. Für die Arbeit mit behinderten Menschen sind Offenheit, Empathie und Zuverlässigkeit besonders wichtig, aber auch Teamfähigkeit, da das Räderwerk der Unterstützung nur im Zusammenwirken vieler Kräfte wie geschmiert läuft.

Von der Dechant-Wessing-Schule in Hoetmar war Renate Lohmann zu Gast. Sie verriet den angehenden Abiturientinnen und Abiturienten, dass sich im Lehrerberuf viele Berufe vereinen: vom Erzieher, Anwalt und Sanitäter bis zum Reiseleiter und Psychologen – was Lehrkräfte an Grundschulen leisten, ist an Vielfalt kaum zu überbieten. Bei der Darstellung des Ausbildungsweges zum Grundschullehramt hob Renate Lohmann besonders die Bedeutung der Praktika hervor. „Erst dabei wird man sich bewusst, ob der Lehrerberuf das Richtige ist.“

Dr. med. Stephanie Lütke Brintrup ist Allgemeinmedizinerin und vergleicht den Beruf des Arztes mit dem eines Detektivs. Herauszufinden, was den Patienten fehlt, aus den geschilderten Symptomen und Untersuchungsergebnissen die richtige Diagnose abzuleiten und darauf die Therapie aufzubauen, sei immer wieder spannend und abwechslungsreich. Über Wartesemester oder eine vorher absolvierte Ausbildung führen viele Wege zum Medizinstudium, darum muss niemand den Traum vom Arztberuf aufgeben, wenn man nicht sofort einen Studienplatz erhält.

Den Beruf der Ergotherapeutin stellte Ramona Reckmann vor. Auf welche Weise ihre Arbeit den Patienten hilft, demonstrierte sie anhand einer Präsentation, die ihre Arbeitsbereiche, aufwändig gestaltete Räumlichkeiten und Therapiegeräte zeigte. Ihr gefällt an ihrer Arbeit das Zusammenwirken von Selbstständigkeit und Arbeit im Team. Seit einer Fortbildung zur tiergestützten Therapie wird sie dabei oft von ihrem Hund begleitet.

Die Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales nutzten ausgiebig die Möglichkeit, den anwesenden Expertinnen Fragen zu stellen. Dabei zeigte sich, dass durch Kenntnisse aus dem Leistungskurs Erziehungswissenschaft und vorangegangenen Berufsorientierungsmaßnahmen schon ein gutes Vorwissen in der Stufe vorhanden war. Auch wurden Kontaktadressen zur Vermittlung von Praktika oder FSJ-Stellen ausgetauscht, da die Absolventinnen und Absolventen des Beruflichen Gymnasiums in vielen sozialen Einrichtungen gut einsetzbar sind. So wurde die Veranstaltung für alle zu einem vollen Erfolg.

Foto: Paul-Spiegel-Berufskolleg Warendorf

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Das Organisationsteam des Beruflichen Gymnasiums und die Teilnehmerinnen des Expertinnentages: (v.l.n.r.) Sylvia Sahl-Beck (Abteilungsleiterin Berufliches Gymnasium), Isabell Kleine Hörstkamp, Ulrike Eselgrim, Anna Niemkemper, Judith Kötter, Grit Griestop, Renate Lohmann, Ramona Reckmann, Stephanie Lütke Brintrup, Gisela Mersmann, Kristin Antemann im neu eingeweihten Selbstlernzentrum des Paul-Spiegel-Berufskollegs