Kompostwerk bittet um Mithilfe: Bioabfallentsorgung klappt mit gut getrennten Abfällen

Kompostwerk bittet um Mithilfe: Bioabfallentsorgung klappt mit gut getrennten Abfällen
Everswinkel

Everswinkel. Wissen Sie, was Daseinsvorsorge ist? Nicht? Kein Wunder, denn im Alltag werden die Leistungen der Daseinsvorsorge oft als selbstverständlich wahrgenommen. Trinkwasser und Strom sind da, der Abfall wird abgeholt. Passt. Daseinsvorsorge funktioniert seit Jahrzehnten, bei Wind und Wetter, in der Stadt und auf dem Land – rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr: Darauf können sich die Menschen verlassen. Der VKU, der Verband Kommunaler Unternehmen, ruft einmal im Jahr zum „Tag der Daseinsvorsorge“ auf, um das Thema ins Bewusstsein zu rücken.

Jetzt bittet die AWG, Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises Warendorf mbH, um die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger. Denn trotz der höchst effizienten Technik, die im Kompostwerk des Kreises Warendorf steckt, bleibt eines unerlässlich: Der Input muss stimmen. Den Tag der Daseinsvorsorge am 23. Juni nahm die AWG zum Anlass, um auf ein drängendes Problem hinzuweisen: Störstoffe im Bioabfall. Dabei wäre die Lösung ganz einfach, nämlich Abfälle gut getrennt zu entsorgen.

„Es ist möglich, aber mit den Jahren immer aufwändiger, die hohen Standards für die Kompostherstellung zu erfüllen, weil immer mehr Störstoffe in der Biotonne landen“, fasst Abfallberater Ingo Wißmann zusammen. Mit Störstoffen meint er dabei nicht nur die zahlreichen Plastiktüten, sondern auch Windeln, Glas, Kaffeekapseln, Q-Tipps sowie Dinge wie Altkleider, Schuhe oder schlicht Restabfall. „Bei den regelmäßigen Biotonnen-Aktionen bildet sich das immer wieder ab“, so Wißmann. „Wir machen das, um die Menschen zu sensibilisieren, ihren Abfall wieder besser zu trennen“, erklärt Rebecca Deppe, Projektleiterin bei AWG und GEG, und ergänzt: „Sehr viele Bürgerinnen und Bürger trennen Abfall richtig. Aber einige, die nicht auf Trennung achten, verunreinigen ganze Anlieferungen, die dann nicht in den beiden Kompostwerken verarbeitet werden können.“

Der Blick in die Annahmehalle des Kompostwerks macht das deutlich. In der Siebtrommel, einem der Schritte, um die Störstoffe auszuschleusen, sammeln sich allerlei Dinge, die gar nichts mit „bio“ zu tun haben. Der Appell: „Bitte trennen Sie ihren Abfall richtig und werfen Sie nur Bioabfälle in Ihre Biotonne!“ Wenn alle mitmachen, ist das Mosaiksteinchen Bioabfallentsorgung in der Daseinsvorsorge besser zu erfüllen, und der Kreislauf Bioabfall – Kompostierung – Kompost – Nahrungsmittelerzeugung lässt sich weiterhin gut schließen.

Übrigens: Durch die Teilnahme der AWG an der Kampagne #WIRFUERBIO bestehen für die Kommunen Möglichkeiten, die Abfallberatung zur Biotonne auszuweiten. „Die für die Kampagne entwickelten Plakate können Schulen und Kindergärten über uns kostenfrei als Druckvorlage bekommen“, erklärt Abfallberater Ingo Wißmann. Für verschiedene Zielgruppen gibt es mehrere witzige Motive. Und Aufkleber für die Biotonne zu Hause gibt’s auch gratis.

Informierten am Tag der Daseinsvorsorge über das Problem mit den Störstoffen im Bioabfall (v.l.): Ute Lepper-Wiebusch, Betriebsleiterin Kompotec, Georg Hellenkamp, Betriebsleiter Kompostwerk Warendorf, Rebecca Deppe, Projektleitung Biotonnen-Aktionen AWG/GEG und Andreas Meschede, Abteilungsleiter Dienstleistungen AWG/GEG.